Grundlagenvermittlung - Ergebnisse

Studio und VU Wohnbau

In den letzten Jahren bot die Grundlagenübung VU Wohnbau (ehem. Studio) spannende Ergebnisse.


Ausstellung Unbegrenzte Großstadt

Barcelona 2025

WIEN AN DIE DONAU! Fotos: Paul Sebesta

Unbegrenzte Großstadt (Studio 2019)

Das gründerzeitliche Wien vor gut hundert Jahren kann als ein Laboratorium der Moderne verstanden werden: eine pulsierende, schnell wachsende Großstadt, ein Testfeld für Neues. Vor diesem Hintergrund stellte Otto Wagner die Frage nach den Strukturen und dem Leitbild einer sich ausweitenden Metropole. Wagners Projekt beschrieb die Vision einer unbegrenzten Großstadt, die das Raster als bestimmendes Gestaltungsmerkmal heranzog. Das Raster, das Städten Ordnung und Möglichkeiten zugleich erlaubt, ist ein wiederkehrendes, städtebauliches Modell.

Im gegenwärtig wachsenden Wien wird der Städtebau in den großen Stadtentwicklungsgebieten vor allem im Wohnbau verhandelt. Das führt nicht immer zur Programmvielfalt – eine der zentralen Qualitäten einer Stadt. Das Studio nimmt die Verantwortung, die dem Wohnbau damit in Wien zuteilwird, ernst. Rund 460 Studierende planten in einem Semester 120 Blöcke einer grenzenlosen Stadt mit dem Ziel, den historischen Blockrand aufzubrechen und neu zu denken. Schauplatz ist ein fiktives Wien, das wieder Großstadt sein will.

Barcelona 2025 - wohnen und arbeiten in der linearen Stadt (Studio 2020)

Das Studio Wohnbau und Entwerfen führte uns im Sommersemester 2020 nach Barcelona. In einem großen vormaligen Gewerbegebiet zwischen Montjuic, dem Industrie- und Logistikbezirk mit Hafen der Zona Franca und L’Hospitalet de Llobregat entsteht durch die kommende Ansiedlung großer globaler digitaler Player ein neues Stadtentwicklungsgebiet für Wohnen und neues Arbeiten. Rückgrat und Impulsgeber der systematischen Transformation des monothematischen Gewerbegebietes in ein dynamisches Viertel mit einer Überlagerung von Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Kultur und Bildung wird ein 2km langer linearer Strip entlang der Hauptverkehrsachse parallel zur Küste hinein in die Innenstadt Barcelonas. Neben der Strategie eines kontinuierlichen Addieren, Ausfüllen, Ersetzen, Ergänzen mit neuen Nutzungen innerhalb des Gewerbegebietes soll die ergänzende Strategie einer linearen Siedlungsstruktur vor allem eine große zusammenhängende Dichte von neuem Wohnraum in Kombination mit zukünftigen Arbeitsräumen garantieren. Nachdem eine der Kernfragen dieses Gebietes neben dem leistbaren Wohnen quer durch die Generation vor allem aber auch das neue Wohnen und Arbeiten der (Post)Millenials sein wird, stellen wir die Frage an die Hauptzielgruppe selbst- die jungen Studierenden: Wie wollt IHR in Zukunft wohnen und arbeiten?

Im Dialog mit La Salle Campus Barcelona hat der Forschungsbereich Wohnbau und Entwerfen mit seinem Studio mit mehr als 500 Studierenden zum Think Tank für das neu zu entwickelnde Gebiet.

Von Barcelona lernen heißt auch von der Einfachheit und Genialität des Plans von Ildefonsa Cerdá für Eixample mit seinem Raster der quadratischen Häuserblocks mit abgeschrägten Ecken (Chaflanes) zu lernen – einem einfachen System, welches Vielfalt und Differenz bei gleichzeitiger Einheit und Zusammengehörigkeit ermöglicht. In diesem spezifischen Teilbereich der Stadt entlang der großen Verkehrsinfrastruktur wird aber nicht das Raster, sondern die sequentielle lineare Struktur zum Ausgangspunkt des Agierens.

Das lineare Areal wird zur linearen Stadt mit gleichzeitigen vertikalen Überlagerungen von Lebens- und Arbeitsweisen. Kernfrage wird die Neudefinition von leistbarem Wohnen quer durch die Generationen und neuem Arbeiten in der Stadt. Welche Potentiale bergen die Überlagerungen von Co-Living und Co-Working, neuem Handwerk und Industrie zwischen analog und digital, in der Stadt verteilten Lehr- und Lernräumen, neuen Freizeitaktivitäten und der sich verändernden Mobilität? Wie lösen wir räumlich die großen Fragen der Schnittstelle von Privat zu Öffentlich, von Individualität und Gemeinschaft?

Das Studio gibt ein klares Regelwerk vor, in welchen sich die Studierenden auf einen klaren individuellen von ihnen zu behandelnden Bereich innerhalb eines Sektor konzentrieren, und im Austausch mit ihren jeweiligen NachbarInnen zur kleinsten kommunizierenden Einheit einer großen zusammenhängen Stadtstruktur werden. Teilbereich für Teilbereich entsteht so eine lebendige Stadt und ein Modell für die unmittelbare Zukunft.

WIEN AN DIE DONAU! 6km Wohnen, Arbeiten und Leben (Studio 2021)

Das Studio Wohnbau und Entwerfen führte uns im Sommersemester 2021 ans rechte Donauufer Wiens. Im Gegensatz zum bereits stark ausgeprägten linken Donauufer finden wir hier noch einen linearen Korridor, der sein Potential noch nicht ausspielt.

Der Handelskai ist als Verkehrsader mit den momentanen Mobilitätskonzepten noch nicht wegzudenken und schneidet gemeinsam mit dem Eisenbahnkorridor den Grün- und Erholungsraum am rechten Donauufer vom Stadtraum des 2. und 20. Bezirkes ab. Die Donau, obwohl real präsent, scheint aus der Perspektive der sie umgebenden Stadträume fern zu sein. Wir nahmen die Bedingungen des Ortes ernst, und entwickelten aus diesen eine neue Vision für das rechte Donauufer. Das Studio Wohnbau mit seinen mehr als 500 Studierenden wird zum Think Tank für das neu zu entwickelnde Gebiet. Ziel war es, entlang des Eisenbahnkorridors ein 6km langes Gebiet zu entwickeln und bis in die Wohnungsgrundrisse zu planen, welches als Rückgrat und Impulsgeber der systematischen Transformation dieses hochattraktiven Raumes am Wasser mit einer Überlagerung von Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Gewerbe, Handel, Kultur und Bildung und seiner Verzahnung mit den umliegenden Stadträumen der jeweiligen Bezirke dienen sollte. Das Wasser und das neue dynamische lineare Viertel werden zum Attraktor für die weitere Entwicklung und Aufwertung der sie umgebenden Nachbarschaften. Es entsteht eine neue Skyline und Stadtkante am Wasser mit gleichzeitigen vertikalen Überlagerungen von Lebens- und Arbeitsweisen. Kernfrage war die Neudefinition von leistbarem Wohnen quer durch die Generationen und neuem Arbeiten in der Stadt. Welche Potentiale bergen die Überlagerungen von Co-Living und Co-Working, neuem Handwerk und Industrie zwischen analog und digital, in der Stadt verteilten Lehr- und Lernräumen, neuen Freizeitaktivitäten und der sich verändernden Mobilität? Wie lösen wir räumlich die großen Fragen der Schnittstelle von Privat zu Öffentlich, von Individualität und Gemeinschaft? Wie verbinden wir Freizeitangebot am Wasser mit hochattraktivem leistbaren Lebensraum? Wie bringen wir Wien an die Donau?